Was es mit Mantras auf sich hat…

…und warum es sinnvoll sein kann, dich einmal näher damit zu beschäftigen.

Vor ein paar Wochen habe ich hier an der Grundschule eine Achtsamkeits-AG ins Leben gerufen und hatte kürzlich bei meinen Acht-ies das Thema Mantra eingebracht. Die AG gestalten zu können ist eine riesen Freude für mich, denn die Neugier und Offenheit der Kinder begeistert mich total.

Die Stunde ging los mit unserem Start-Ritual und der Frage, wer schonmal von Mantra gehört hat und weiß, was das ist. Tatsächlich kannten es alle noch nicht und hatten auch noch nichts davon gehört.
Weißt du, was ein Mantra ist, ein Mantra sein kann?

Ein Mantra ist im Grunde ein positiv formulierter Satz, ein kleiner Spruch oder auch nur ein einzelnes Wort, was du mehrfach laut oder in Gedanken wiederholst.

Mantras, auch Affirmationen genannt, können sehr kraftvoll sein und folgende Wirkung mit sich bringen:

Stelle dir vor, du stehst vor einer hoch bewachsenen Wiese, die Grashalme reichen dir bis zu den Knie. Was passiert, wenn du mitten durch die Wiese läufst?
An der Stelle, an der du entlang gelaufen bist, liegen die Halme erstmal um, werden sich aber rasch wieder aufrichten können.

Je öfter du allerdings den Schleichweg durch die Wiese nimmst, vielleicht sogar mit Freunden oder deiner Familie im Schlepptau, umso platter wird eure Spur und umso länger braucht es, bis sich die Gräser wieder aufrichten. Zudem lauft ihr sicherlich nicht alle in exakt den Fußspuren eures Vorgängers, der eine schwankt etwas nach links, die andere driftet etwas nach rechts aus und die Spur wird immer breiter, es entsteht mit der Zeit sogar ein richtiger kleiner Weg.

Kannst du mir folgen? Entsteht bei dir ein Bild dazu in deinem Kopf? Wunderbar!

Genau so kannst du dir das mit deinem Gehirn vorstellen. Jeder Gedanke lässt einen (neuen) Weg entstehen. Je öfter du also den gleichen Gedanken denkst, desto breiter wird dieser Weg in deinem Kopf. Jetzt ist es so, dass unser Gehirn gern den bequemsten Weg geht, die schön breitgelatschten Wege- die gewohnten Gedanken.

Das bedeutet, wenn du oft negative Gedanken hast wie etwa Sorgen, Zweifel, Ängste, Wut, Ärger, Neid, Missgunst, dann werden die Wege dafür in deinem Kopf immer breiter, dein Gehirn nutzt somit diese Wege immer öfter, was dazu führt, dass deine negativen Gedanken- Sorgen, Ängste, Zweifel,… mehr werden. Die Herausforderung, die dadurch entstehen kann ist: negative Gedanken führen zu einem negativen Leben.

Doch wie schaffen wir es, mehr glückliche, fröhliche, zuversichtliche, stärkende und positive Gedanken zu haben, damit auch unser Leben glücklicher, fröhlicher und positiver wird?

Indem wir neue Wege in unserem Gehirn erschaffen. „Positive“ Wege!

Allerdings nützt es nichts, einen positiven Gedanken nur ein-, zweimal zu denken. Es braucht viele Wiederholungen, immer und immer wieder, damit der neue Trampelpfad zum breiten Weg wird und dein Gehirn öfter in diesen Bahnen denkt. Und genau dabei helfen dir Mantras!

Mantras kannst du jederzeit nebenbei im Alltag nutzen und vor dich hin sagen oder denken. Zum Beispiel im Auto, bei Erledigungen im Haushalt, beim Zähneputzen, auf dem Weg zum Einkaufen, an der Kasse… Hilfreich sind für mich persönlich auch immer kleine Notizzettel, die ich mir sichtbar an den Kühlschrank oder auch den Spiegel hänge. Probiere es für dich aus, was dir taugt und erzähle mir gerne von deinen Mantra-Erfahrungen.

Integration ist so entscheidend, wenn wir langfristig etwas verändern möchten. Sonst ist der Gedanke des Neuen auch -schwups- schon wieder im Alltag verschwunden.

Mit meinen Acht-ies habe ich dies direkt umgesetzt, indem sich jede:r eine Karte mit einem Mantra darauf ziehen durfte. Beim Mandala malen haben wir dann geübt, immer wieder an den Satz zu denken und ihn zu wiederholen, was sogar schon richtig gut gelang.

Die Reaktionen auf das gezogene Mantra waren super spannend. Von Zustimmung und einem selbstbewussten Aussprechen bis hin zu direkter Ablehnung und dem Impuls, eine neue Karte ziehen zu wollen. Ich war erstaunt, wie doll Kinder in dem Alter schon Glaubenssätze in sich verankert haben und teilweise wenig liebevoll über sich denken. Umso wichtiger sehe ich meinen Ruf, genau DA anzusetzen und neue Wege zu ebnen.

Schau mal, ich habe hier zusätzlich zu denen auf dem Bild mit den Ausschnitten aus der AG übrigens ein paar weitere Mantra-Ideen für dich, die du gerne nutzen kannst, bis dir vielleicht dein ganz eigenes einfällt.

Im Einklang,
Annabell

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